Wer Igel im Garten hat, darf sich freuen. Als Insektenfresser leben sie vor allem von Käfern, Schmetterlingslarven und Würmern. Aber auch Schnecken verspeist der Igel, weshalb er gerne in Gärten gesehen ist. Mit nur wenig Aufwand kann der Mensch das Igelleben wesentlich erleichtern.
Zäune etwas anheben
Damit Igel bei ihren Streifzügen möglichst wenig auf die Straße ausweichen müssen, sollte der Garten zu den Nachbargärten durchlässig gestaltet sein. Draht- oder Gitterzäune sollten 5 bis 10 Zentimeter über dem Boden enden und keinesfalls in den Boden eingegraben sein. Zaunlatten sollten einen Abstand von etwa 8 Zentimetern zueinander haben, damit Igel zwischen ihnen durchschlüpfen können. So bleiben Zäune für die possierlichen Tiere passierbar. Der Bund Naturschutz in München gibt Tipps:
Vorsicht bei der Gartenpflege!
• Igel verstecken sich gerne unter Hecken und Sträucher. Beim Einsatz von Rasenmähern, Rasentrimmern oder Motorsensen können sie verstümmelt werden.
Igelfallen entschärfen
• Teiche mit senkrecht abfallenden Rändern oder Schwimmbäder benötigen eine Ausstiegshilfe, sonst ertrinken hineinfallende Tiere. Ein schräges Brett an der Seite des Beckens reicht zum Hinausklettern. Neben Igeln freuen sich auch viele andere Tiere über diese Hilfe.
• Keller- und sonstige Schächte sollten mit einem feinmaschigen Gitter gesichert sein oder eine funktionierende Ausstiegshilfe bekommen.
• Ein naturnaher Garten, in dem keine Gifte eingesetzt werden, bietet Igeln ein gesundes Lebensumfeld und ist gleichzeitig Lebensraum für viele weitere Tier- und Pflanzenarten.
Ecken zum Überwintern anbieten
• Schon im Herbst können im Garten stille Ecken ausgesucht werden, in denen Strauchschnitt und Laub liegenbleiben können. Mit etwas Glück sucht sich ein Igel den Platz dann zum Überwintern aus.
• Igel sind Wildtiere und keine Haustiere! Sie sind bestens an das Überleben in der freien Natur und zwar zu allen Jahreszeiten angepasst. Bitte daher gesunde Igel nie ins Haus oder in die Wohnung nehmen!
• Igel benötigen abwechslungsreiche Lebensräume mit Versteckmöglichkeiten in Hecken und Gebüschen und einem reichhaltigen Nahrungsangebot. Die Tiere leben als Einzelgänger, verteidigen ihren Lebensraum aber nicht gegen Artgenossen.
• In freier Landschaft erstreckt sich das Revier eines Igelmännchens über bis zu 100 Fußballfelder, Weibchen beanspruchen mit bis zu 30 Fußballfeldern etwas weniger Platz. In der Stadt sind die Reviere natürlich erheblich kleiner, trotzdem reichen sie weit über die Stelle hinaus, an der man auf einen Igel trifft.
Jede Maßnahme für die Igel verbessert ihren Lebensraum und hilft darüber hinaus einer Vielzahl von anderen Tierarten in unseren Gärten und Grünanlagen. Bereits von einem Ast- oder Reisighaufen profitieren z.B. Erdkröten und Springfrösche, die sich gerne dort verstecken, während der Zaunkönig darin viele Insekten als Nahrung findet.
k&r / BUND Naturschutz, München
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