Die Sorben, ein Völkchen aus der Lausitz, sind berühmt für ihre aufwendig verzierten Ostereier. Sorbische Ostereier entstehen durch die sogenannte Wachsreservetechnik, bei der mit Wachs Muster auf die weiße Eierschale aufgetragen werden, bevor die Eier ins Farbbad kommen. Die traditionellen sorbischen Ornamentmuster erfordern zwar Übung und Geschick. Aber auch wenig Geübte dürften an dieser Wachsmaltechnik ihre Freude haben. Mit einfachen Mitteln lassen sich damit hübsche Ostereier gestalten. Sie können dafür ganz einfach alte Weihnachtskerzen recyclen. Wer es lieber natürlich mag, kann die Eier mit Hausmitteln auf Küche und Garten wie Zwiebelschalen oder Rote Beete färben.
Wie funktioniert die Wachsreservetechnik?
Die weißen Ornamente sorbischer Ostereier entstehen durch Wachs-Tupfen, die vor dem Eierfärben aufgetragen wurden. An denjenigen Stellen, wo Wachs aufgestempelt wird, geht die Farbe nicht an und die Schale bleibt weiß. So entstehen die Muster auf der Eierschale.
Es können auch farbliche Ornamente gestaltet werden, wenn das Ei mehrfach gefärbt wird. Wird das Ei erst ins gelbe Farbbad getaucht, dann mit Wachs betupft und anschließend ins blaue Farbbad gegeben, dann entsteht ein grünes Ei mit gelbem Muster.
Materialien für sorbische Ostereier
- Eier (ausgeblasen oder gekocht)
- Eierfarben
- Alte Schraubgläser (für Farbbad)
- 10 - 15 g Bienenwachs oder Kerzenwachsreste
- Öllampe
- 2 Teelichter
- 1 Kerze
- Nagel (unterschiedliche Größen)
- Stöckchen
- Bleistift
- Küchenrolle
Anleitung sorbische Wachstechnik
- Für das Stempelwerkzeug fixieren Sie einen Nagel oder eine Stecknadel an einem Holzstöckchen.
- Nehmen Sie das Teelicht aus seiner Aluschale und legen Sie es in die Öllampe (Sie können das Wachs natürlich auch direkt in die gereinigte Öllampe geben.)
- Geben Sie das Bienenwachs oder die zerkleinerten Wachsreste in die Aluschale.
- Entzünden Sie die Öllampe mit einem Teelicht und bringen Sie das Wachs zum Schmelzen.
- Nehmen Sie das Stempelwerkzeug und tauchen Sie den Nagelkopf in das flüssige Wachs.
- Verschließen Sie als Erstes die Löcher im Ei mit Wachs.
- Beginnen Sie dann das Wachs-Muster auf die Eierschale aufzutragen. Reinigen Sie hin und wieder den Nagelkopf von angesammeltem Wachs.
- Wenn das Muster fertig und das Wachs getrocknet ist, tauchen Sie das Ei ins Farbbad. Bei selbstgemachten Pflanzenfarben mindestens 30 Minuten färben.
- Für Farbeffekte können Sie nach dem Färben eine zweite Wachsschicht auftragen und das Ei mit einer anderen Farbe färben (Farbmischpalette beachten!).
- Ist die Farbe getrocknet, entfernen Sie zuerst das Wachs an den Löchern und öffnen Sie diese, indem Sie das Ei seitlich an die Flamme einer Kerze halten (nicht an die Flammenspitze!) Dabei nicht die Flamme berühren, sonst entstehen Rußflecken.
- Mit dieser Technik können Sie nun das aufgetragene Wachs verflüssigen und nach und nach mit einem Stück Küchenrolle abreiben.
Franziska Weinstock zeigt, wie man mit Zwiebelschalen, Rotkohl, Holundersaft und Kamille Ostereier färbt - ganz ohne Chemie!
Artikel teilen
Weitere Funktionen