Blumen als Insektenbuffet
Da Stauden mehrjährig gedeihen, blühen sie alle Jahre wieder. Einmal gepflanzt machen sie dem Gärtner nicht mehr viel Arbeit. Insektenfreundliche Stauden laden jedoch alljährlich erneut kleine Flieger zum Buffet. Nektar liefert den Brummern Energie, den Kraftstoff, den sie zum Fliegen brauchen. Mit Pollen füttern Bienen ihre Brut. Manche Pflanzen, wie Mohn, bieten nur Pollen, jedoch keinen Nektar. Andere, wie Ysop, produzieren viel Nektar, aber keinen oder nur wenig Pollen. Als insektenfreundliche Stauden gelten beide Kategorien. Die meisten Blumen servieren ohnehin beides.
Als Bestäuber unersetzlich
Insekten freuen sich über den gedeckten Blütentisch, und ganz nebenbei bestäuben sie die Blumen. 80 Prozent aller Pflanzen sind auf sie angewiesen, um Früchte und Samen zu bilden – auch unsere Obst- und Gemüsepflanzen. Wobei nicht nur Honigbienen Bestäubungsarbeit leisten, auch Wildbienen, Wespen, Schwebfliegen und Käfer beteiligen sich daran. Ein buntes Beet mit insektenfreundlichen Stauden fördert daher die Artenvielfalt und sorgt für gute Ernten im Nutzgarten nebenan.
Die passende Blütenform
Während die zierlichen Schwebfliegen auf flache, leicht zugängliche Blüten angewiesen sind, etwa von Wolfsmilchgewächsen oder Doldenblütlern, saugen Schmetterlinge mit ihren langen Rüsseln auch aus tiefen Blütenröhren Nektar, z.B. von Phlox, Lichtnelke oder Kugeldistel. Sie fliegen besonders gern auf violette und purpurfarbene Blüten. Insektenfreundliche Stauden können also ganz unterschiedlich aussehen.
Honigbienen finden in vielen bienenfreundlichen Stauden Nahrung, sie sind Generalisten. Doch sie brauchen ein durchgehendes Blütenangebot möglichst von Frühjahr bis Herbst. Imker sprechen vom Trachtfließband. Auf die ersten Blüten im Jahr fliegen auch Hummelköniginnen, die bereits bei 2 bis 3 °C Außentemperatur unterwegs sind und dann viel Energie tanken müssen, um ihr neues Volk aufzubauen. Ab April/Mai ist der Tisch mit insektenfreundlichen Blüten reich gedeckt. Obstgehölze, Kräuter und viele Wildstauden blühen auf. Im Frühsommer locken viele insektenfreundliche Stauden kleine Brummer in die Beete. Ab Juli wird das Angebot in freier Natur jedoch knapp. Dann werden Gärten mit spätblühenden Stauden zum wichtigen Überlebensraum. Viele amerikanische Präriestauden liefern bis Spätherbst Nektar und Pollen.
Zu den frühesten Bienen- und Hummelblüten gehören z.B.:- Schneeglöckchen (Galanthus nivalis)
- Winterling (Eranthis hyemalis)
- Christrose (Helleborus niger)
- Gänseblümchen (Bellis perennis)
- Buschwindröschen (Anemone nemorosa)
- Lungenkraut (Pulmonaria)
- Leberblümchen (Hepatica nobilis)
- Spornblume (Centhrantus ruber)
- Katzenminze (Nepeta x faassenii)
- Witwenblume (Knautia)
- Sommer-Salbei (Salvia nemorosa)
- Duftnessel (Agastache)
- Sonnenröschen (Helianthemum)
- Weidenröschen (Epilobium angustifolium)
- Blutweiderich (Lythrum salicaria)
- Wasserdost (Eupatorium)
- Kugeldistel (Echinops bannaticus)
- Purpur-Sonnenhut (Echinacea purpurea)
- Indianernessel (Monarda)
- Sonnenbraut (Helenium)
- Goldrute (Solidago)
- Sonnenhut (Rudbeckia)
- Bartblume (Caryopteris)
- Astern (Aster)
- Hohe Fetthenne (Sedum telephium)
- Herbst-Eisenhut (Aconitum)
Damit sich Insekten im Garten wohl fühlen, brauchen sie allerdings nicht nur insektenfreundliche Stauden, sondern auch kuschelige Winterquartiere sowie Brutstätten für die Aufzucht ihres Nachwuchses. Die Raupen von Faltern und Schmetterlingen sind auf geeignete Futterpflanzen angewiesen.
Artikel teilen
Weitere Funktionen