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Steckbrief: eigene Kartoffeln anbauen und ernten

Wir deutschen lieben Kartoffeln - als Auflauf, Salat oder Pommes frites - aber haben Sie schon mal überlegt eigene Kartoffeln anzubauen? Wenn nicht, wird es höchste Zeit!

Die Kartoffeln sind bereit für die Ernte!
Die Kartoffeln sind bereit für die Ernte!

Dass Deutschland „Kartoffelland“ wurde, ist unter anderem Friedrich dem II., König von Preußen zu verdanken, der 1756 die Bauern dazu verpflichtete, Kartoffeln anzubauen, um die Hungersnöte im Land zu beenden. Ursprünglich kommt die Knolle aus Südamerika, doch sie erfreut sich weltweit höchster Beliebtheit. Kartoffeln selbst anzubauen ist gar nicht so schwer und vor allem braucht man dazu nicht zwingend einen ganzen Acker oder ein großes Gemüsebeet.

Steckbrief Kartoffel

  • Botanische Bezeichnung: Solanum tuberosum
  • Pflanzenfamilie: Nachtschattengewächse
  • Weitere Bezeichnungen: Erdapfel, Erdbirne, Grundbirne, Potaten, Tüffke
  • Standort: sonnig
  • Boden: leicht bis mittelschwer, wasserdurchlässig
  • Wasserbedarf: regelmäßig und reichlich gießen zwischen Juni und Juli, sonst feucht halten
  • Wuchs: buschig, 30-50 cm hoch
  • Vorkeimen: Keimen lassen ab Mitte Februar bis März
  • Pflanzzeit: April bis Mai
  • Erntezeit: Je nach Sorte Juli bis Oktober
  • Winterhärte: Pflanze nein, Knollen bedingt
  • Lebensdauer: einjährig
  • Essbare Pflanzenteile: Die Knollen (ohne grüne Stellen)
  • Lagerfähigkeit: bei trockener, kühler Lagerung mehrere Monate (Frühkartoffeln nur ein paar Wochen)
  • Gute Nachbarn: Dicke Bohnen, Kohlarten, Kohlrabi, Mais, Spinat
  • Schlechte Nachbarn: Kürbis, Tomaten, Sellerie, Sonnenblumen

Kartoffeln vorkeimen

Um eigene Kartoffeln anzubauen, braucht es lediglich eine Biokartoffel. Es gibt auch spezielle Aussaatkartoffeln, das ist aber nicht zwingend notwendig. 

Um auszutreiben, brauchen Kartoffeln im Grunde nicht mehr als einen dunklen Ort und Feuchtigkeit. Legt man sie mit den Keimansätzen nach oben in einen Eierkarton und hält sie mit einer Sprühflasche feucht, keimt die Kartoffel fröhlich weiter. Im Frühling sind die Kartoffelkeimlinge dann bereit, ins Beet gesetzt zu werden.

Vorkeimende Kartoffeln, die bald bereit sind ins Beet gesetzt zu werden.
Vorkeimende Kartoffeln, die bald bereit sind ins Beet gesetzt zu werden.

Standort-Vorbereitungen

Damit sich die Kartoffelpflanze wohlfühlt und gut wächst, braucht sie einen vollsonnigen Standort und lockeren, humosen Boden. Hat man den richtigen Platz gefunden, kann dieser mit Kompost aufbereitet werden. In einem Abstand von etwa 30 cm können die Kartoffeln dann mit den Trieben nach oben zeigend in die Erde. Über der Kartoffel sollte eine mindestens vier Zentimeter dicke Erdschicht sein, damit sie vor frostigen Nächten im April und Mai geschützt ist. 

Der kraut&rüben Tipp:

Nicht nur im Acker: Kartoffeln können natürlich auch im Hochbeet gepflanzt werden und auch Tonnen oder Säcke eignen sich für den Kartoffelanbau. 

Zitat

Die richtige Pflege

Kartoffeln sind Starkzehrer und brauchen, wenn einmal ihr Grün 20 cm hochgewachsen ist, regelmäßig Dünger. Dazu eignet sich sehr gut Brennesseljauche. Beim Gießen sollte darauf geachtet werden, dass die Blätter nicht nass werden, um Pilzkrankheiten zu vermeiden. 

Von Anfang Juni bis Ende Juli ist es empfehlenswert, auf besonders regelmäßiges Gießen zu achten. Dadurch setzt die Pflanze mehr Knollen an und diese wachsen gleichmäßig. Spitzen Kartoffeln aus der Erde hervor, sollte man diese „anhäufeln“, also mit Erde bedecken. Beim Kontakt mit Sonnenlicht entwickeln Kartoffeln sonst schnell giftiges Solanin.

Schutz vor Schädlingen: Der Kartoffelkäfer

Die größte Gefahr der Kartoffeln ist der berühmt-berüchtigte Kartoffelkäfer. Gegen diese Bedrohung hilft am besten regelmäßige Kontrolle und händisches Absammeln der kleinen gelb-schwarz gestreiften Käfer.

Aus einer Kartoffel sind viele geworden.
Aus einer Kartoffel sind viele geworden.

Ernte und Lagerung

Wird das Laub der Kartoffel im Herbst allmählich braun, kann die Ernte beginnen. In einem Beet kann man dazu mit einer Grabegabel neben der Kartoffelpflanze in den Boden stechen und die Knollen vorsichtig an die Oberfläche hebeln und von dort aufsammeln. Gelagert werden Kartoffeln an einem dunklen, kühlen und möglichst trocknen Ort. Erfüllt der Lagerplatz diese Bedingungen nicht, treiben die Knollen sehr schnell erneut aus. 

Grüne Stellen an der Kartoffel deuten auf einen hohen Solanin-Gehalt hin. Die Stelle kann einfach weggeschnitten werden und die restliche Kartoffel kann bedenkenlos normal verarbeitet werden. Sind die Kartoffeln im Lager arg schrumpelig geworden und bilden schon die ersten Keimansätze, sollte die Kartoffel besser nicht mehr verwendet werden. 

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