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Steckbrief: Kürbis selbst anbauen

Kürbis im Garten anzubauen, gelingt leicht, die Sortenvielfalt ist groß und der Ernteerfolg garantiert. Obendrein lässt sich Kürbis in der Küche vielseitig verarbeiten. Kein Wunder also, dass die amerikanische Riesenbeere zu den beliebtesten Herbst-Gemüse-Arten zählt.

Reifer Kürbis im Beet
Reife Kürbisse sind sortentypisch ausgefärbt und klingen beim Draufklopfen hohl.

Steckbrief Kürbis

  • Botanische Bezeichnung: Cucurbita maxima (Riesenkürbis), C. moschata (Moschuskürbis), C. pepo (Gartenkürbis)
  • Pflanzenfamilie: Kürbisgewächse (Cucurbitaceae)
  • Weitere Bezeichnungen: Winterkürbis
  • Standort: sonnig, warm, windgeschützt
  • Boden: locker, fruchtbar, humos
  • Wasserbedarf: hoch
  • Wuchs: ausladend; 1–3 m2/Pflanze
  • Aussaat: Vorkultur ab Mitte/Ende April, im Freiland ab Mai
  • Pflanzzeit: ab Mitte Mai
  • Erntezeit: Ende August bis zum Frost
  • Winterhärte: nein
  • Lebensdauer: einjährig
  • Befruchtung: einhäusig, Fremdbefruchter
  • Essbare Pflanzenteile: Frucht, Blüte
  • Lagerfähigkeit: mehrere Monate
  • Gute Nachbarn: Erbsen, Bohnen, Mais, Kapuzinerkresse
  • Schlechte Nachbarn: Zucchini, Gurken, Tomaten, Paprika
  • Inhaltsstoffe: Carotinoide, Vitamin C, Kalium, Magnesium, Calcium, Eisen

Kürbis aussäen und pflanzen

Wer schon im Spätsommer Kürbisse ernten möchte, sät die Samen Mitte bis Ende April im Haus einzeln in Töpfe und zieht die Pflanzen auf dem Fensterbrett vor. Das verschafft ihnen einen Vorsprung gegenüber Direktsaaten. Mitte Mai können die Keimlinge ins Freie gepflanzt werden. Für eine spätere Herbst-Ernte genügt es, Kürbissamen direkt ins Beet zu säen, sobald Mitte Mai die Frostgefahr vorüber ist.

Komposthaufen – der perfekte Standort für Kürbisse?

Kürbisse mögen es sonnig, warm und nährstoffreich. Deshalb setzen viele Gärtner die Pflanzen an den Fuß des Komposthaufens, wenn dieser in der Sonne liegt. Dort werden die Wurzeln gut mit nährstoffreichem Sickerwasser versorgt, gleichzeitig beschatten die Ranken den Kompost. Achtung: Wachsen die Kürbispflanzen oben auf dem Kompost, gedeihen sie zwar kräftig, aber zehren den Komposthaufen dabei aus.

Kürbis im Hochbeet anbauen

Kürbisse lassen sich aber auch gut im sonnigen Gemüsebeet oder Hochbeet ziehen. Je mehr Licht die Früchte bekommen, desto besser schmecken sie und desto kräftiger wird ihre Farbe. Neben der Sonne benötigen Kürbisse viel Platz, um sich gut zu entwickeln: mindestens einen, besser drei Quadratmeter pro Pflanze.

Kürbisranke mit gelber Blüte
Auch Kürbisblüten sind – wie Zucchiniblüten – essbar. Überschüssige weibliche oder männliche Blüten dürfen also gerne in die Küche wandern.

Kürbisernte aus dem Topf?

Trotzdem: Solange das Gefäß groß genug ist, kann die Kürbisernte sogar auf der Terrasse oder dem Balkon gelingen. Als Kübel bietet sich etwa ein Maurerbottich mit 90 Liter Fassungsvermögen an. Verschönern lässt er sich zum Beispiel mit einer Weidenmatte. Der Vorteil: Eine sonnige Terrasse wird dem Wärmebedürfnis der Kürbispflanzen auf jeden Fall gerecht. Dürfen die Ranken an einer Kletterhilfe empor wachsen, spart das obendrein Platz.

Der kraut&rüben Tipp:

Die perfekte Gießsstelle am Wurzelballen findet sich zwischen den langen Ranken leichter, wenn Sie bereits beim Planzen einen Stock direkt neben die Jungpflanze stecken.

Zitat

Die wichtigsten Pflegearbeiten: Gießen und Düngen

Über die riesigen weichen Blätter verdunstet viel Feuchtigkeit, deshalb verlangen Kürbispflanzen nach reichlich Wasser. Sechs bis zehn Liter pro Tag und Pflanze dürfen es während heißer trockener Sommerwochen durchaus sein sein. Damit viele und große Früchte reifen, müssen Kürbisse obendrein mit genügend Nährstoffen versorgt werden. Mit drei Liter Kompost pro Quadratmeter, vor dem Pflanztermin oberflächlich eingearbeitet, ist das Kürbisbeet für den Anfang gut versorgt. Sobald die Pflanzen kräftig wachsen, düngen Sie alle zwei Wochen mit organischem Flüssigdünger im Gießwasser nach. Dünger aus dem Handel eignet sich ebenso wie selbst angesetzte Düngerjauchen – vorausgesetzt, sie sind nicht zu stickstoffbetont. Denn Stickstoff steckt die Pflanze vor allem in weitere Blätter, die Früchte werden vernachlässigt.

Ernte: Diese Merkmale verraten den richtigen Zeitpunkt

Je nach Aussaattermin und Sorte reifen Kürbisse ab Ende August bis zum ersten Frost. Damit die schweren Beeren auf feuchtem Boden nicht faulen, legen viele Gärtner Bretter unter, betten die Früchte auf Stroh oder lassen die Ranken an Zäunen empor wachsen, sodass die Kürbisse luftig hängen.

Kürbisse sind reif, wenn sie ihre sortentypische Farbe angenommen haben und beim Draufklopfen hohl klingen. Auch der Stiel verrät die Fruchtreife: Er verbräunt und wirkt korkig. So wird geerntet: Schneiden Sie die Früchte samt einem fingerlangen Stielstück ab. Der Stiel hindert Fäulniserreger am Eindringen und sichert die Haltbarkeit.

Der kraut&rüben Tipp:

Besonders kräftige Kürbisse reifen, wenn Sie überschüssige Seitentriebe ausbrechen (ausgeizen), alle Triebe im Juli nach dem fünften Blatt einkürzen, männliche Blüten nach der Bestäubung abschneiden und weitere weibliche Blüten entfernen, sobald für Sie genügend Früchte an der Pflanze hängen.

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Kürbisse lagern und haltbar machen

Die frisch geernteten Kürbisse sollten die ersten zwei, drei Wochen an einem warmen, trockenen Platz ruhen, bevor sie ins Lager wandern: etwa im (Heizungs-)Keller oder auf dem Dachboden. Während dieser Zeit härtet ihre Schale aus und die Kürbisse werden widerstandsfähiger gegenüber Lagerkrankheiten. Anschließend ist ein trockener, 10–15 °C kühler Raum der ideale Lagerort für Kürbisse. Unter diesen Bedingungen halten die Früchte bis zum Frühling.

Mangelt es an perfekten Lagerbedingungen, hält das Kürbisfleisch auch roh eingefroren drei bis vier Monate. Außerdem lässt sich Kürbis gut einlegen oder zu Chutneys verarbeiten.

Sind bittere Kürbisse giftig?

Bitter schmeckende Kürbisse enthalten giftige Cucurbitacine, die zu Übelkeit, Erbrechen und Durchfall führen. Diese Früchte sollten nicht verzehrt werden. Bittere Kürbisse reifen etwa, wenn die Samen der Pflanze aus einer Kreuzung mit ungenießbaren Zierkürbissen stammen. Kürbisse zählen zu den Fremdbefruchtern und kreuzen sich leicht mit anderen Kürbisarten. Wer Saatgut aus eigenen Früchten gewinnen möchte, sollte die weiblichen Blüten zubinden, bevor sie sich öffnen, die voll entwickelte Blüte über einen Pinsel mit dem Pollen einer männlichen Blüte bestäuben und anschließend wieder verschließen. Das verhindert eine Kreuzung mit fremdem Pollen.

Aber auch Hitzestress, Trockenheit oder Schädlingsbefall können mitunter zu bittern Früchten führen. Um sicher zu gehen, kosten Sie vor dem Verarbeiten ein kleines Stück roh und verwerfen bittere Früchte sofort.

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