Ein Schreinermeister hat eigens für kraut&rüben ein Modell entworfen und gebaut. Das Tomatenhäuschen von Prayan Federl hat viele Vorzüge. Es ist windfest, transportabel und mit einfachen Werkzeugen nachzubauen. Wir zeigen Ihnen anhand der Original-Baupläne, wie es geht.
Tomaten unter Dach und Fach
Die meisten Tomatensorten leiden stark unter der Kraut- und Braunfäule, wenn ihre Blätter oft nass werden. Ob die Feuchtigkeit von Regen oder Tau stammt, spielt keine Rolle – die Pilzkrankheit schlägt in beiden Fällen zu und verursacht absterbende Blätter und faulige Früchte.
Tomatenhäuschen sollen deshalb den Regen aus der Hauptwindrichtung abhalten, gleichzeitig aber möglichst viel Licht und Luft an die Pflanzen lassen. Darum bleibt eine Seite offen.
Das Häuschen von Familie Federl ist besonders stabil gebaut, damit es dem Wind auf dem Feld standhält, gleichzeitig aber leicht und transportabel. Hier teilt sie den Bauplan mit uns:
Weil wir jedes Jahr auf ein anderes Beet umziehen, wollte ich, dass es sich schnell in seine Teile zerlegen und wieder aufbauen lässt.
Schreinermeister Prayan Federl
Tomatenhaus selber bauen: Anleitung Version 1
Weder kleine Messfehler beim Bau noch Holzlatten, die nicht gerade sind, oder schiefe Schnitte machen viel aus. Denn alle Ecken sind mit Winkeln aus Latten ausgestattet. Sie gleichen Ungenauigkeiten aus und halten die Konstruktion stabil.
"Man kommt auch ohne große Erfahrung mit dem Verarbeiten von Holz zum Ziel," erklärt Prayan Federl. "Was man braucht, ist etwas Zeit und Platz." Wer es sich einfacher machen will, lässt sich die Latten im Sägewerk zuschneiden. Das Tomatenhaus in unserer Anleitung ist 2 Meter lang und beherbergt 4 bis 5 Tomatenpflanzen. Mit der zweiten Variante mit 2,75 Meter Länge können Sie 5 bis 6 Tomaten unterbringen.
Benötigtes Material für das Tomatenhaus:
- Rückwand
- zwei Seitenwände
- Dach
- Blende vorne
- ein Brett
Alle Rahmen werden auf dieselbe Art und Weise aus Dachlatten zusammengeschraubt. Dann bespant man jede einzeln mit Folie. Zum Schluss fügt man die Teile zusammen und schraubt das fertige Haus an vier in den Boden gerammten Pfosten fest.
Bauplan Tomatenhaus
Tomatenhaus bauen: Anleitung Version 2
Dieses einfach konstruierte Tomatendach steht auf eigenen Beinen, braucht also weder Erdreich, in das die Eckpfosten versenkt werden, noch eine Hauswand als Stütze oder Befestigung. Damit kann es frei auf Terrassen, Balkonen oder der Garageneinfahrt zum Einsatz kommen und schafft überall dort Platz für Tomaten, wo ausreichend Sonne scheint.
Tomaten gedeihen auch auf kleinem Raum. Eva Puchtinger erklärt den Anbau von Tomaten im Topf oder im Pflanzsack. Sie gibt Tipps für eine ertragreiche Ernte und wie hochwachsende Tomatenstauden in den Gefäßen am besten Halt finden.
Material für das Tomatenhaus:
- Kantholz Fichte (80 mm x 80 mm), ca. 10 Laufmeter
- Latten Fichte (28 mm x 48 mm), ca. 20 Laufmeter
- Latten Fichte (40 mm x 60 mm), ca. 14 Laufmeter
- Plexiglasplatte (98 cm x 200 cm x 1 cm)
- Winkeleisen
- Holzschrauben
Werkzeug
- Akku-Bohrschrauber
- Bohrmaschine
- Pendelhubsäge
- Handkreissäge
- Hammer
- Schraubzwingen
- Gehrungsschneidlade
Anleitung
Seitenteile:
1. Die Kanthölzer (80 mm x 80 mm) bilden die vier Eckpfosten. Damit das Dach später plan aufliegt, werden sie am oberen Ende in einem Winkel von 65° angeschrägt. Ziel ist eine Dachschräge von ca. 25°.
2. Am Fuß verbinden zwei parallele Senkrecht-Streben aus dünnen Latten (28 mm x 48 mm) die Eckpfosten über Winkeleisen.
3. Auf Höhe des kürzeren Eckpfostens eine Querleiste (28 mm x 48 mm) den kurzen und den langen (vorderen und hinteren) Eckpfosten bündig mit der Innenseite über Winkeleisen verbinden.
4. Mit gleichschenklig verschraubten Eckstreben (28 mm x 48 mm) die Rahmen stabilisieren.
5. Am oberen Ende wird ein zu den Enden angeschrägter Balken (40 mm x 60 mm) zwischen den Eckpfosten eingespannt, der zunächst nicht verschraubt, aber mittig mit einem Winkeleisen versehen wird.
6. Beide Seitenteile über eine lange Querleiste (28 mm x 48 mm) an der Rückseite des Hauses verbinden.
Dachkonstruktion:
7. Drei gleich lange Balken (40 mm x 60 mm) werden parallel mit Winkeleisen zwischen zwei End-Balken (40 mm x 60 mm) geschraubt.
8. Auf diesen Dachträger wird die Plexiglasplatte geschraubt.
Zum Schluss Dachkonstruktion und Unterbau über weitere Winkeleisen und Eck-Streben (9) verschrauben. Fertig!
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