Früher hatte nahezu jedes Haus eine Speisekammer oder Vorratskammer auf der Nordseite gelegen. Das war ein kühler, dunkler Raum mit kleinen Fenstern, wo Obst, Gemüse, Pilze, Fleisch, Butter und sonstige Vorräte lagerten – getrocknet, geräuchert, eingesalzen, fermentiert und eingeweckt.
Wer keinen Raum entbehren oder füllen konnte, hatte zumindest in der Küche einen großen Wandschrank, in dem das Eingemachte in den Regalen neben Schmalztopf und Butterfass Platz fand.
Vorräte richtig aufbewahren und lagern: Trocken, kühl und dunkel!
Heutzutage halten Kühlschrank oder Tiefkühltruhe leicht verderbliche Lebensmittel frisch. Eingemachtes und selbst gemachte Marmeladen, Gelees oder Säfte sind am besten in einem Kellerraum aufgehoben, der trocken, kühl und dunkel sein sollte.
- Trocken, damit sich kein Schimmel auf den Vorräten bildet
- Kühl, damit Vitamine und Geschmack erhalten bleiben
- Dunkel, damit die Farbe des Ernteguts nicht ausbleicht
Wie lange ist eingemachtes Obst haltbar?
Marmelade, Gelee, eingemachtes Obst und Gemüse halten mehrere Jahre, da wird nichts schlecht, wenn die Gläser dicht sind. Man kann sich also an diesen älteren Semestern nicht vergiften. Weil aber Farbe und Aroma mit der Zeit nachlassen, gilt als Faustregel, dass man die süßen und sauren Vorräte im Glas möglichst bis zur nächsten Ernte aufbraucht.
Der Vorratsraum sollte mindestens ein Fenster haben. Denn regelmäßiges Lüften ist nötig, um für Frischluft und eine halbwegs gleichbleibender Temperatur (unter 20 °C) zu sorgen.
Vorräte übersichtlich ins Regal einräumen
Räumen Sie die Gläser mit dem Obst und Gemüse so in das Regal ein, dass die Partien klar voneinander getrennt sind und Sie das Gewünschte bei Bedarf schnell finden.
Wenn die neue Ernte eingemacht ist, nimmt sie hinten im Regal Platz, und die Restbestände vom Vorjahr rutschen nach vorne, sodass die Jahrgänge am besten klar gekennzeichnet hintereinander stehen.
Kontrollieren Sie hin und wieder, ob der Deckel noch dicht hält, der Inhalt schimmelt, gärt oder Flüssigkeit austritt. Ist das der Fall, dann das verdorbene Gemüse oder die Früchte wegwerfen.
Bei allen Gläsern, die in den ersten Wochen nach dem Einwecken in Ordnung sind, besteht in der Regel keine Gefahr, dass sie später noch aufgehen.
Der kraut&rüben Tipp:
Entfernen Sie nach dem Einkochen die Klammern vom Einmachglas: Das Vakuum hält den Deckel fest auf dem Glas. Bei einem intakten Vakuum zeigt die Lasche des Gummirings nach unten. Sortieren Sie alle Gläser so, dass alle Laschen auf der gleichen Seite sind. So erkennen Sie auch direkt, falls sich bei einem Glas das Vakuum gelöst hat, wenn die Lasche nach oben zeigt.

Den Überblick im Vorratsraum behalten
Was ist im Glas? Jede Flasche Saft, jedes Glas Gurken oder Gelee im Regal sollte beschriftet sein, damit man mit der Zeit nicht den Überblick verliert.
Notieren Sie Fruchtart sowie die Art und das Jahr der Zubereitung: Kirschmarmelade 2015, Bohnensalat 2015, Hollersaft 2016, eventuell noch die Sorte: Apfelgelee Boskoop oder Apfelgelee John Downie.
Was gibt es Neues? Obstbäume liefern nicht jedes Jahr Superernten, manchmal ist man froh, wenn das Eingemachte für zwei Jahre reicht. Zu viele Jahrgänge Kirschkompott oder Pflaumenmus sollte sich aber nicht ansammeln. Wenn Sie mehr horten als Sie verbrauchen, setzen Sie ein Jahr aus. Verschenken Sie Kirschen, Bohnen oder den Vorrat im Glas.
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