Ob Gartenschlauch, Gartenhandschuhe oder Teichfolie, viele Gartenprodukte bestehen aus Kunststoff. Leider ist Plastik oft mit schädlichen Zusatzstoffen wie Weichmachern versetzt, die hormonell und fortpflanzungsschädigend wirken.
Wie eine Studie des Naturschutzverbands BUND bestätigt, finden sich auch in manchem Gartenzubehör solche Schadstoffe. Aber auch andere umweltschädliche Stoffe wie zum Beispiel Chlorparaffine, die sich in der Umwelt und im Körper anreichern und giftig für Wasserorganismen sind, haben die Tester in Gartenprodukten nachgewiesen.
Teichfolien sind belastet
In allen zehn getesteten Gartenprodukten konnten gesundheitsschädliche Schadstoffe nachgewiesen werden. Vor allem PVC-Teichfolien aus Baumärkten waren stark belastet. Einige Produkte hatten besonders hohe Konzentrationen an den hormonell schädlichen Weichmachern. Sie überschritten die für den Innenbereich zugelassenen Grenzwerte um das Mehrfache.
Für den Außeneinsatz bewegte sich die Schadstoffkonzentration noch innerhalb der rechtlichen Grenzwerte. Längerer Hautkontakt sollte allerdings bei dieser Konzentration vermieden werden, empfiehlt der BUND. Auch für den Einsatz von PVC-haltiger Teich im Hochbeet oder in Beete wird abgeraten, denn die Schadstoffe können sich in der Erde anreichern.
Diese Schadstoffe stecken im Gartenzubehör
Auch in zwei Gartenhandschuhe, Gartenschnüren aus Kunststoff und Gartenschläuchen wurden bedenkliche Schadstoffe entdeckt. Ein Gartenhandschuh enthielt Nonylphenole. Diese sind hormonell schädlich und in der Umwelt schlecht abbaubar.
So kann Nonylphenol bei Fischen dazu führen, dass Geschlechtsorgane missgebildet werden und keine männlichen Fische mehr heranwachsen. Das fortpflanzungsschädigende Bisphenol A (BPA) steckte in drei Produkten. Antimon, ein Stoff, der von der EU noch nicht als SVHC eingestuft ist und unter Verdacht steht, Krebs zu verursachen, fand sich in neun der zehn getesteten Produkte.
Download BUND-Testergebnisse
Alternativen zu PVC und Kunststoffen
Der beste Schutz ist der Verzicht auf Kunststoffe im Garten. Aber nicht immer ist das möglich. Daher sollte beim Kauf von Plastikprodukten immer auf die Inhaltsstoffe geachtet werden. Grundsätzlich rät der BUND, auf PVC-haltige Produkte zu verzichten. Eine Alternative sind Folien aus Polyethylenen (PE) oder aus natürlichem Kautschuk (EPDM).
Teichfolie sollte auch nicht zweckentfremdet werden für Kinderplanschbecken oder Hochbeete. Mit Lehm als Baustoff ließe sich beim Teichbau gänzlich auf Folie verzichten. Schnüre aus Jute statt Plastik sind eine umweltfreundliche Alternative. Bei Gießkannen kann man beispielsweise auf Metallkannen setzen und bei Gartenhandschuhen auf Leder oder Naturlatex.
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