Wer Teich, Bach oder auch nur einen Springbrunnen im Garten hat, genießt im Sommer die angenehme Atmosphäre in Wassernähe. Die Verdunstung senkt die Temperaturen und erhöht die Luftfeuchtigkeit. Für das Kleinklima im Garten ist das kühlende Nass ein echter Gewinn. Je heißer und trockener unsere Sommer werden, desto mehr wissen wir es zu schätzen. Und nicht nur wir Menschen, auch zahlreiche Tiere, vom Frosch über Insekten bis zu Vögeln, zieht dieser Lebensraum an.
Doch immer öfter treten in vielen Regionen Deutschlands Dürreperioden im Sommer auf. Fehlende Niederschläge während der Vegetationsperiode machen Pflanzen zu schaffen. Starkregen gleicht den Mangel nicht aus, weil auf ausgetrockneten und zugepflasterten Böden zu viel ungenutzt abläuft. Kluges Wassermanagement wird daher immer wichtiger
Tipps zum Wasser sparen
Während langer Trockenphasen ist jeder einzelne Tropfen kostbar – sowohl für das Kleinklima als auch für die Gartenpflanzen. Experten prognostizieren, dass nicht nur lange Trockenperioden, sondern auch Starkregenereignisse zunehmen werden. Die Niederschlagsmengen insgesamt werden also nicht unbedingt weniger, sie fallen nur ungleichmäßiger verteilt.
Ausgetrockneter Boden kann große Regenmengen jedoch zunächst gar nicht aufnehmen. Der Großteil des Wassers fließt – wie auf zugepflasterten Flächen – oberirdisch ab, ehe er versickern kann und belastet zudem die Kanalisation, während Gartenpflanzen weiter dursten. Zumindest solche, die auf eine gleichmäßige Wasserversorgung angewiesen sind wie Gemüse. Gießen mit Trinkwasser kostet aber nicht nur Gebühren, es wird während einer Dürre auch immer öfter verboten.
Der kraut&rüben Tipp:
So lohnt sich in mehrfacher Hinsicht, das Regenwasser von oben zu sammeln, zumal das weiche Regenwasser den Pflanzen auch noch mehr bekommt als kalkhaltiges Leitungswasser.

Für Dürre: Wasservorräte anlegen
Gießwasservorräte lassen sich in unterschiedlichsten Sammelbehältern anlegen. Die XXL-Version stellen Zisternen dar, die mehrere Tausend Liter aufnehmen. Allerdings beanspruchen die auch entsprechenden Platz. Je nach Möglichkeiten vor Ort kann man sie in Haus, Garage oder den Boden verbauen, aber auch frei stehend aufstellen.
Viele Gärtner fangen seit eh und je über ein Fallrohr das Wasser vom Dach in Regentonnen auf. Die meisten besitzen ein Fassungsvermögen von 200–500 l. In langen Dürrezeiten reicht ein Fass oft nicht aus und bei Starkregen läuft es schnell über. Durch Schläuche oder Rohre lassen sich mehrere Töpfe verbinden und so die Kapazität erhöhen.
Regentonnen richtig nutzen
Wie viel Fassungsvermögen für Ihren Garten sinnvoll ist, hängt von der Fläche der Beete ab, die regelmäßig zu gießen sind, sowie von der Dachfläche, auf die der Regen prasselt. Bei einem Starkregen fallen laut Definition mehr als 15–25 mm Wasser pro Stunde (oder 20–35 mm in sechs Stunden), das entspricht 15–25 l/m².
Überbaut das Haus 100 m² Boden rauschen immerhin 2500 l Wasser in kurzer Zeit in die Behälter. Sorgen Sie also unbedingt für einen Überlaufschutz und postieren Sie die Tonnen nicht direkt vor einem Kellerfenster.
Wählen Sie als Standort einen schattigen Platz, damit der Inhalt nicht zu sehr erwärmt und damit Algen und Keimen die Vermehrung erleichtert.
Praktisch sind Behälter mit Abflusshahn im unteren Bereich, der das Befüllen von Gießkannen erleichtert. Ein Deckel verhindert, dass Stechmücken ihre Eier an der Oberfläche ablegen und zu viel verdunstet.
Der kraut&rüben Tipp:
Aufnahmefähiger wird der Boden außerdem durch Hacken. Ein alte Gärtnerregel besagt: Einmal hacken, erspart zweimal gießen.

Sehr effizient versorgen Tröpfchenbewässerungssysteme die Pflanzen mit Wasser. Manche lassen sich mit Regenwasser kombinieren. Sie geben die Feuchtigkeit gezielt dort ab, wo sie benötigt wird und durch die langsame Abgabe sickert das Wasser besser in den Boden ein.
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