Rot gefärbte Äpfel für den Christbaum
Früher, vor Erfindung der Christbaumkugeln, schmückte man den Weihnachtsbaum mit Nüssen und roten Äpfelchen.
Die Früchte wurden dünn mit Fett eingerieben, damit sie kräftig rot glänzten, ihre pralle Form bewahrten und der trockenen Zimmerluft lange standhielten. Aufgehängt an silberfarbenen, goldenen oder roten Bändern sorgten sie für festliche Stimmung.
Wer Platz in seinem Garten hatte, pflanzte einen Weihnachtsapfel-Baum. Der lieferte in den meisten Jahren so viele Früchte, dass auch Verwandte, Freunde und Nachbarn davon profitierten.
Als Weihnachts-, Nikolausäpfel oder Christkindler bezeichnete man Sorten mit attraktiven, kleinen bis mittelgroßen, kräftig rot gefärbten Früchten, die sich bis ins neue Jahr lagern ließen.
Kleine Äpfel als Christbaumschmuck kaufen
Im erwerbsmäßigen Anbau sind kleine Äpfel dagegen nicht so gern gesehen. Bei Obstbauern ist es gängige Praxis, die Bäume im Frühsommer auszudünnen. Das bedeutet, dass innenliegende Äpfel im Frühstadium abgepflückt werden, sodass der Baum mehr Energie in die dem Licht zugänglicheren Früchte steckt, die besser färben und durch das Ausdünnen größer werden.
Im Handel ist es deshalb schwierig, kleine Äpfel zu finden. Nichtsdestotrotz lohnt es sich, bei Obstbaubetrieben gezielt nach kleinen Äpfeln zu fragen. Diese sind zum Teil "Ausschussware" und sogar ein bisschen günstiger zu haben.
Weihnachtsäpfel – Sorten für die Weihnachtsdeko
Mancherorts waren regional verbreitete Sorten beliebt, die es nicht mehr oder nur noch vereinzelt im Handel gibt:
- Ingrid Marie
Die etwa 100 Jahre alte, dänische, wenig frostharte Sorte bevorzugt mildes Seeklima. Ihre Früchte reifen Mitte September, sie sind bis Januar haltbar.
- Jonathan
Die über 200 Jahre alte, amerikanische, reich tragende Sorte ist zwar frosthart, bevorzugt jedoch warme Lagen. Sie ist anfällig für Mehltau. Der Apfel reift im Oktober und hält bis April.
- Purpurroter Cousinot
Die fein aromatischen, dunkelroten, in Norddeutschland verbreiteten Weihnachtsäpfel reifen Ende Oktober und lassen sich bis Juni lagern. Diese alte Sorte ist sehr robust und gedeiht auch in höheren Lagen (800 bis 900 m).
- Purpurroter Zwiebelapfel
Der badische Tafel- und Mostapfel ist anspruchslos, er wird Ende Oktober geerntet und hält bis April.
- Rote Sternrenette
Die über 200 Jahre alte Sorte ist der beliebteste Weihnachtsapfel. Die Früchte reifen im Oktober und halten bis Januar. Der stark wachsende, widerstandsfähige und frostharte Baum eignet sich besonders für den Streuobstanbau.
- Red Prince
Diese noch recht junge Sorte aus den Niederlanden auf Basis des Jonagolds war bis vor ein paar Jahren eine Clubsorte und so nur dem erwerbsmäßigen Anbau vorbehalten. Nach Auslaufen der Lizenz ist sie nun frei zugänglich und kann auch im eigenen Garten angebaut werden. Die Früchte sind grundsätzlich eher groß und haben eine intensive rote Färbung.
Aber auch bei dieser Sorte man Glück haben und kleinere Sortierungen finden, insbesondere dann, wenn der Baum vorab nicht ausgedünnt wurde. Die tolle Farbe macht diese Sorte zu einem tollen Weihnachtsapfel - nicht nur am Baum, sondern auch in und auf anderer Weihnachtsdekoration.
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