Eisregen, Frost und Schneefall - dieses Jahr machte der Winter einen frostigen Auftakt. Der Garten wurde in weiße Watte gepackt und die Vögel stritten sich um das knappe Winterfutter.
Der frühe Wintereinbruch stillte unsere Sehnsüchte nach weißen Weihnachten. Denn nur selten gibt es hierzulande in der Vorweihnachtszeit schon tief verschneite Winterlandschaften. Rückblickend haben viele das Gefühl, dass es früher zur Weihnachtszeit öfter Schnee gab. Wie wahr ist diese Annahme wirklich?
Gab es früher öfter Weiße Weihnachten?
Wer glaubt, dass es früher öfter weiße Weihnachten gab, liegt nicht ganz falsch. „Das Ereignis war aber immer relativ selten“, so DWD-Meteorologe Andreas Friedrich. In den 60er Jahren gab es mehrere Jahre hintereinander in großen Teilen Deutschland Schnee zu Weihnachten. Aber das war auch damals eher eine Ausnahme.
Eine neuere Analyse der Deutschen Wetterdienstes zeigt jedoch, dass die Schnee-Wahrscheinlichkeit im Zuge des Klimawandels gesunken ist. Ein Vergleich des Jahreszeitraums zwischen 1961 bis 1990 und 1991 bis 2020, bestätigt, dass die Chance auf weiße Weihnachten (einer Schneedecke an allen drei Weihnachtstagen) um 13 Prozent gesunken ist. Das letzte Mal gab es 2010 flächendeckend Schnee zu den Weihnachtsfeiertagen.
Gibt es regionale Unterschiede?
Manche Regionen müssen sich zunehmend von Schnee zu Weihnachten verabschieden, denn an einigen Orten ist die Klimaerwärmung deutlicher spürbar, das heißt, die Schneewahrscheinlichkeit zu Weihnachten ist stärker gesunken. Vor allem in einigen süddeutschen Regionen, die bis vor einigen Jahrzehnten noch alle paar Jahre weiße Weihnachten hatten, wird Schnee zur Weihnachtszeit immer unwahrscheinlicher. Der DWD hat für sieben Städte in Deutschland den Rückgang der Wahrscheinlichkeit weißer Weihnachten berechnet: Berlin -10,0, Hamburg - 10,0, Leipzig -3,8, Köln -6,7, Frankfurt -11,8, München -19,5 und Freiburg -12,2 Prozentpunkte.
Wo gibt es gute Chancen auf Weiße Weihnachten?
Ob Schnee fällt, hängt mit gewissen Faktoren zusammen. Zum Beispiel, wie weit der Ort vom Meer entfernt ist. Auf Helgoland liegt die Wahrscheinlichkeit für weiße Weihnacht bei zirka 2 Prozent. In Berlin und Brandenburg schneit es eher als in Niedersachsen. Auf der Zugspitze hat es seit Beginn Wetteraufzeichnungen 1880 immer weiße Weihnachten gegeben.
Warum wird es an Weihnachten warm?
Die kältesten Abschnitte im Jahr sind in der Regel von Ende Januar bis Anfang Februar, so der DWD-Experte. Das Problem: Zu Weihnachten stellt sich ein besonderes Wetterphänomen ein, das sogenannte Weihnachtstauwetter. Kurz vor Weihnachten strömt oft milde atlantische Luft vom Westen nach Deutschland. Die Wahrscheinlichkeit, dass es zu Weihnachten Tauwetter gibt, liegt laut DWD bei rund 70 Prozent.
Auch dieses Jahr wird es wohl nichts mit Schneeflöckchen zu Fest. Die warme Luft und der Niederschlag lassen derzeit Schneemänner dahinschmelzen.
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