Willi Hennebrüder ist im Naturschutz aktiv und hat 2007 beim BUND (Bund für Umwelt- und Naturschutz) in Lemgo das Projekt Apfelallergie gestartet. Es hilft Menschen mit einer Apfelallergie eine für sie verträgliche Sorte zu finden. Der BUND Lemgo, der eine Streuobstwiese mit mehr als 100 alten Apfelsorten besitzt, bietet jährlich zur Erntezeit eine Verkostung an. Ins Rollen kam das Projekt, als ein Mann, der seit vielen Jahren eine Apfelallergie hatte und lediglich seine Frau begleiten wollte, diese Äpfel probierte und keinerlei Symptome zeigte. Selbst nach intensiver Recherche fand die Gruppe keine Informationen, wann Allergiker Äpfel vertragen und wann nicht und um welche Sorten es sich dabei handelt. Also begannen Hennebrüder und seine Mitstreiter Erfahrungen von Betroffenen zu erfragen und auszuwerten.
Welche Apfelsorten lösen keine allergischen Symptome aus?
Inzwischen hat die Gruppe Informationen von mehr als 600 Apfelallergikern gesammelt. Sorten, die Allergien auslösen, sind in aller Regel jene, die man im Supermarkt findet: ‘Golden Delicious’, ‘Braeburn’, ‘Granny Smith’, ‘Gala’, ‘Jonagold’ oder ‘Pink Lady’ gehören dazu. Dagegen könnten laut Hennebrüder die meisten Apfelallergiker die Äpfel von der Streuobstwiese des Bauern in der Nachbarschaft essen – ohne Juckreiz, Schwellung und jegliche andere allergische Reaktion. In der Regel handelt es sich dabei um alte Sorten. Diese sind regional stark unterschiedlich vertreten. Im Raum Lemgo sind zum Beispiel ‘Finkenwerder Herbstprinz’ oder ‘Tannenkrüger’ verbreitet, beides Sorten ohne Schorfprobleme. Es gibt aber auch alte Sorten, die überregional einen Namen haben, etwa ‘Alkmene‘, ‘Goldparmäne’ 'Freiherr von Berlepsch’, ‘Schöner von Boskoop’, ‘Grafensteiner’, ‘Goldrenette’, ‘Ontario’ oder auch ‘Weißer Klarapfel’.
Der kraut&rüben Tipp:
Auf der Homepage des BUND Lemgo gibt es eine ausführliche Tabelle zu Apfelsorten und den Rückmeldungen bezüglich ihrer Verträglichkeit: https://www.bund-lemgo.de/apfelallergie.html

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