Warum Möhren bitter schmecken
Wenn bitterer Beigeschmack den Möhrengenuss schmälert, war das Gemüse irgendeiner Form von Stress ausgesetzt. Meist sind es nur einzelne Möhren, die Bitterstoffe bilden, manchmal ist es der ganze Satz. Lagermöhren sind häufiger betroffen als die schnell wachsenden Frühmöhren.
Gründe für bittere Möhren
- lang anhaltende Hitze kombiniert mit Trockenheit.
- große Temperaturschwankungen innerhalb ein es kurzen Zeitraums.
- nährstoffarme Erde, sauerstoffarmer, verdichteter oder steiniger Boden.
- Verletzungen wie das Aufplatzen der Rüben, wenn nach einer Trockenperiode viel Regen fällt.
- Befall mit Krankheitserregern, etwa Schwarzfleckenpilzen (Alternaria). Sie treten bevorzugt bei längerer, feuchtkalter Witterung auf.
- Befall durch die Larven der Möhrenfliege, die sich durch die Rüben fressen.
- Grünkragen: Rübenköpfe, die aus der Erde ragen, färben sich im Sonnenlicht grün oder violett. Diese grünen Schultern schmecken bitter. Vor allem ältere Sorten verfärben sich, sobald sie dem Licht ausgesetzt sind.
- Nach der Ernte: Lager in der Nachbarschaft von Obst. Reife Früchte gasen das Stress- und Reife-Hormon Ethylen aus. Unter diesem Einfluss schrumpeln die Möhren, treiben frisch aus, bauen Zucker ab und Bitterstoffe auf.
Leider werden Möhren-Bitterstoffe auch durch Hitze nicht zerstört. Allerdings gelten sie als gesundheitlich unbedenklich. Es handelt sich dabei nicht um Giftstoffe wie etwa das Solanin in grünen Pflanzenteilen von Kartoffeln und Tomaten. Von einem ganzen Eintopf aus bitteren Möhren raten Ärzte dennoch ab.
Der kraut&rüben Tipp:
Die Neigung, Bitterstoffe einzulagern, hängt neben den Wachstumsbedingungen auch von der Sorte ab. Deshalb lohnt es sich, verschiedene Sorten auszuprobieren und zu prüfen, welche mit Witterung und Boden im eigenen Garten am besten zurechtkommt.

Tipps gegen bittere Möhren:
- Möhren nur in humosem lockerem Boden anbauen. Ist der Gartenboden ungeeignet, kann ein Hochbeet mit bester Erde die Lösung sein.
- Den Boden gleichmäßig feucht halten: durch Mulch und eventuell mit einer sparsamen Tröpfchenbewässerung.
- Zum Schutz vor der Möhrenfliege: Die Möhren gleich nach der Saat bis zur Ernte mit einem feinmaschigen Gemüseschutznetz (Maschenweite max. 1,6 mm x 1,6 mm) abdecken. Außerdem sollten Möhren (und andere Doldenblütler) frühestens nach vier Jahren wieder auf derselben Fläche wachsen, da die Möhrenfliegenpuppen in der Erde überdauern.
- Gegen Grünkragen: die Möhrenschultern rundum mit Erde anhäufeln, sodass nur die Blätter dem Sonnenlicht ausgesetzt sind.
- Spätmöhren nach der Ernte kühl, dunkel, bei hoher Luftfeuchte und vor allem separat lagern. Möhren auch in der Küche nicht neben Äpfeln oder Bananen aufbewahren.
- Die Möhrenernte bei drohender längerer Hitze und Trockenheit einige Wochen vorziehen, bevor die Pflanzen in den Stressmodus wechseln.
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