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Nisthilfen für Wildbienen - so entsteht Längsholz

Eine fehlerhafte und ungeeignete Wildbienen Nisthilfe ist nicht nur nutzlos, sondern sogar schädlich. Wir zeigen, welche Hölzer Sie verwenden sollten – und welche besser nicht.

Zwei Wildbienen kommen aus den Röhren einer Nisthilfe aus Holz
Alles richtig gemacht: An dieser Nisthilfe herrscht reges Treiben

Nisthilfen für Insekten gibt es zahlreich zu kaufen, doch viele davon sind leider ungeeignet und können für Wildbienen & Co. zu einer tödlichen Falle werden. Egal, ob selbstgebastelt oder aus dem Handel, es ist wichtig, geeignete Hölzer mit den richtigen Bohrlöchern zu verwenden. Auch beim Aufstellen gibt es einiges zu beachten.

 

Nisthilfen für Wildbienen: darauf kommt es an

  • Harthölzer verwenden: Wichtig ist, dass die Löcher in abgelagerte Harthölzer, etwa von Buche, Eiche oder Esche gebohrt werden.
  • Weiches Nadelholz ist ungeeignet: Nicht verwenden soll man weiches Nadelholz, wie das von Fichte, Tanne oder Kiefer. Es splittert schnell, außerdem enthält es viel Harz, das die Flügel der Bienen verklebt.
  • Längsholz statt Hirnholz: Bohren Sie die Löcher ins Längsholz und nicht ins Stirn- oder Hirnholz! Die kreisrunden Scheiben des Stirnholzes (Seite mit den Jahresringen) bilden Risse, was dazu führt, dass vorhandene Larven in den Löchern sterben.
  • Baumscheiben: In Ausnahmefällen funktionieren Nisthilfen in Baumscheiben von gut abgelagerten und harten Hölzern wie Robinie oder Eiche.
Nisthilfen aus Holz: verschiedene Hölzer mit Bohrlöchern für Wildbienen
Insektenhotel: Kreisrundes Stirnholz (links unten) sollte wegen der Gefahr von Spannungsrissen nicht verwendet werden. Besser sind Längshölzer (oben u. rechts). Damit sich Bienen & Co nicht verletzen, müssen die Eingänge glatt poliert werden.

So entstehen Nisthilfen im Längsholz

  • Längsholz statt Stirnholz: Im Stirnholz können Spannungsrisse entstehen. Das kann man vermeiden, indem man Stamm oder Äste der Länge nach halbiert. Daraus entsteht Längsholz.
  • Durchmesser der Löcher:  Bohren Sie in Längsholz Gänge mit Durchmessern zwischen 2 und 10 mm, wobei die Anzahl der Löcher mit 3 bis 6 mm überwiegen sollte.
  • Vielfalt anbieten: Je unterschiedlicher die Gänge in der Größe sind, desto mehr Wildbienen-Arten laden sie zum Bleiben ein.
  • Wie tief? Tunnel mit einer Länge von 5 bis 10 cm sind ideal, Hauptsache das Holz wird nicht komplett durchbohrt.
  • Möglichst sauber: Bewegen Sie den Bohrer mehrmals vor und zurück, um glatte Innenwände zu erhalten. Das Sägemehl klopfen Sie sorgfältig heraus.
  • Möglichst glatt: Schmirgeln Sie die Holzoberfläche, vor allem um die Nesteingänge, mit Sandpapier glatt. Ragen Fasern in die Öffnung, traut sich keine Biene hinein, die Splitter könnten sie verletzen.

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Der richtige Standort für Nisthilfen

Wildbienen mögen es warm. Deshalb sollten ihre Nisthilfen möglichst geschützt hängen. Tipps für den richtigen Standort für eine Wildbienen Nisthilfe:

  • Himmelsrichtung: Am besten ist ein Standort mit einer Ausrichtung nach Südosten, evtl. auch Südwesten. Meiden sollten Sie die Wetterseite!
  • Geschützt vor Wind und Regen: Ideal ist ein Dachüberstand, ebenso Rück- und Seitenwände.
  • Neigung: Grundsätzlich stehen die Niströhren waagerecht, doch mit einer leichten Neigung nach vorne kann Regenwasser abfließen.
  • Geschützt vor Fraßfeinden: Grobmaschiges Drahtgeflecht mit genügend Abstand angebracht schützt vor Vögeln.
  • Geeignete Standorte: Wand am Haus, Schuppen, Garage, am Zaun, an der Pergola, Mauer oder am Balkongeländer.

Vorsicht mit Blechdosen! Nur im Schatten!

Wer Blechdosen für Nisthilfen verwenden möchte, zum Beispiel mit Strohhalmen, sollte bedenken, dass diese in der Sonne sehr heiß werden können. Erfahrungen haben gezeigt, dass an einem ungünstigen Standort die Brut in den Dosen vertrocknet und stirbt. Der Entomologe Andreas Haselböck empfiehlt, Blechdosen nur im Schatten aufzuhängen. Er warnt auch vor den käuflichen Pappröhrchen. Nach seinen Erfahrungen gehen darin viele Babys ein, abgesehen davon, dass Insekten sie ungern annehmen.

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