Grüner wird’s nicht!
Wildkräuter vom Isar-Hochufer
Nach einem Hochwasser bin ich beim Joggen von der Isarau auf den Isar-Damm gewechselt, weil der Weg am Fluss noch lange unpassierbar war. Dabei hat sich die Perspektive gewechselt, die Fülle ist geblieben: Labkraut, Spitzwegerich und Ackerminze geben sich am Damm ein Stelldichein, wilder Majoran, Salbei und Mädesüß gesellen sich zwischenzeitlich hinzu. Es ist schön zu sehen, welche Kräuter in Hochform sind und sich auf jene zu freuen, die demnächst eine Vorstellung geben. Schnell lässt sich erfassen, was jahreszeitlich mit Früchten und Gemüsen aus dem Garten zusammenpasst und sich kombinieren lässt. Und als die letzte Pfütze auf dem Uferweg an der Isar ausgetrocknet war, reckten sich noch einmal aromatische junge Gierschblätter zum Himmel, und selbst der Löwenzahn erlebte einen zweiten Frühling.
Vorsicht mit dem Wiesenkerbel!
Bei Johanna Schneider lernt man, wie vieles aus der Natur doch essbar ist, und bei Andrea Ponschab im Beckerwirt werden die Köstlichkeiten zubereitet. Eine Warnung der beiden Kräuter-Pädagoginnen war jedoch so eindringlich, dass ich sie weitergeben möchte: Vom Wiesenkerbel sollten Sie die Finger lassen! Der ist dem giftigen Schierling so ähnlich, dass man ihn leicht verwechseln kann. Ohne einen Kurs in botanischer Systematik ist Wiesenkerbel tabu. Bis Johanna Schneider ihren Kurs ‘Doldenblüter unterscheiden’ abhält. Dann sieht die Sache anders aus. Bis dahin gehen Sie auf Nummer sicher: Beim Sammeln von Spitzwegerich, Giersch oder Schafgarbe können Sie sich nicht irren, und Sie werden sehen: es ist der Beginn einer wunderbaren Freundschaft.
Artikel teilen
Weitere Funktionen