Nur ein paar milde Tage am Stück genügen, damit Winterjasmin (Jasminum nudiflorum) im Zeitraum ab Dezember bis in den April hinein verlässlich seine gelben Blütenglocken öffnet. Diese sitzen an grünen, vierkantigen, bogigen Zweigen. Mit den leuchtend gelben, allerdings duftlosen Blüten wird die Pflanze zum Blickfang im winterlichen Garten. Kommen wieder Nächte mit tiefem Frost, rafft es die Blütenpracht dahin, doch schon wenig später sprießen neue Blüten hervor.
Winterjasmin oder Forsythie: Wer ist wer?
Auf den ersten Blick können die Blüten des Winterjasmins mit denen der Forsythie verwechselt werden. Die Blüten der Forsythie tragen 4 Blütenblätter und sind für Insekten nahezu wertlos. Hingegen bieten die Blüten des Winterjasmins, ausgestattet mit 5-6 Blütenblättern, eine Nahrungsquelle für früh im Jahr aktive Wildbienen, wie die Gehörnte Mauerbiene oder die Blaue Holzbiene.
Hauptsächlich wird der aus Asien stammende Kletterstrauch vom Wind bestäubt, weshalb er sich keinen betörenden Duft für Insekten zugelegt.
Der Winterjasmin kommt hoch hinaus
Winterjasmin ist ein Kletterkünstler, braucht aber Hilfe. Im Zusammenspiel mit wildem Wein oder einem Sommerblüher lässt sich mit dem kletternden Winterjasmin eine bis zu drei Meter hohe Fassade abwechslungsreich begrünen. Er benötigt jedoch ein Spalier als Kletterhilfe oder eine andere stabile Pflanze als Partner, an der er sich festhalten und abstützen kann.
Der Winterjasmin ist ein vielseitiger Allrounder. Nicht nur als Kletterpflanze macht er eine gute Figur, sondern auch im Kübel für Balkon und Terrasse oder ungestützt als Bodendecker. Eine Vermehrung ist recht einfach. Er lässt sich gut durch Absenker vervielfältigen. Häufig passiert das sogar ganz von allein, da auf dem Boden liegende Triebe Wurzeln bilden. Samen bildet er hingegen keine.
Winterjasmin: Standort im Garten
Die Pflanze wächst am besten an geschützten Stellen in der Sonne oder sogar im Halbschatten. Sie gedeiht in jeder normalen und durchlässigen Gartenerde. Damit die Triebe und Blüten im Winter bei Frost nicht unter Trockenheit leiden, wässern Sie die Pflanze im Herbst gelegentlich. Trockenheit und Hitze im Sommer dagegen verträgt sie gut.
Die jungen Triebe sind grasgrün gefärbt, weshalb der Winterjasmin einer immergrünen Pflanze anmutet, obwohl er seine Blätter längst verloren hat. Diese treiben erst nach der Blüte wieder aus.
Winterjasmin: ein pflegeleichter Strauch
Wird der Winterjasmin-Strauch zu üppig und der Tumult aus Trieben zu dicht und wirr, schneiden Sie ihn am besten gleich im Frühjahr nach der Blüte zurück und lichten Sie ihn aus. Der Verjüngungsschnitt nach dem Abblühen regt das Wachstum an. Im darauffolgenden Winter stehen die neuen langen Triebe dann wieder in voller Blüte.
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