So funktionieren Wurzelbäder für Setzlinge
Setzlinge ohne Wurzelballen: Sie tauchen Sie an Ort und Stelle mit der eingekürzten Wurzel kurz in das Bad und pflanzen sie sofort ein.
Getopfte Setzlinge: Sie werden vor dem Auspflanzen mit dem Kräuterauszug gegossen: Der Wurzelballen sollte gut durchfeuchtet, aber nicht klatschnass sein.
Die Basis jeden Wurzelbades sollte stark verdünnte Brennnessel-Jauche sein. Sie wird etwa 1 : 20 mit handwarmem Wasser verdünnt. Niemals kaltes Wasser aus der Leitung nehmen, sonst kommt zum Umpflanzschock noch ein Kälteschock hinzu! Je nach Pflanzenart können Sie dem Brennnesselwasser noch andere Kräuterzubereitungen zusetzen, z. B. Baldrianextrakt für Lauchsetzlinge oder Knoblauchwasser für Tomaten.
Wer im Frühjahr noch keine Brennnessel-Jauche zur Verfügung hat, kann ersatzweise Lehmwasser nehmen. Hat man keinen Lehm im Garten, hilft Lehmpulver (Bentonit) aus dem Gartenfachhandel. Nehmen Sie soviel Pulver, dass das Wasser trüb und undurchsichtig wird. Auch hier können Sie wieder andere Kräuterzubereitungen zufügen.
Für Setzlinge mit langen Wurzeln sollten Sie einen richtigen Lehmbrei anrühren. Der Brei verhindert nicht nur, dass die Pflänzchen schnell austrocknen, sondern sorgt auch durch sein Gewicht dafür, dass die Wurzeln gerade ins Pflanzloch kommen. Lehmbrei mit und ohne Kräuterzubereitungen ist besonders für Kohlsetzlinge, Rote Bete und Lauch (Porree) geeignet. Achtung: Kohl verträgt keinen Knoblauch! Auch Rosen wachsen mit Lehmbrei besser an, besonders wenn sie sich vorher schon 24 Stunden lang in handwarmem Wasser voll saugen konnten.
Lauwarm muss das Wasser sein
Um den Setzlingen und Ablegern den Start zu erleichtern, gießt man sie mit lauwarmem Wasser an. Dadurch wird das umgebende Erdreich ein wenig angewärmt, so dass der Umpflanzschock nicht zu groß ist. Wichtig: Das Gießwasser nicht direkt an den Wurzelhals bringen, sondern immer im Kreis von außen her gießen, damit die Wurzeln richtig eingeschlämmt werden und Kontakt zur Gartenerde erhalten. Am besten nehmen Sie dazu abgestandenes Regenwasser, machen einen Topf davon heiß und geben so viel in die Gießkanne, dass das Wasser handwarm wird. Ersatzweise können Sie Leitungswasser nehmen, sollten es aber auch vorher abstehen lassen und auf dieselbe Art erwärmen.
Quelle: Diese Gartentipps stammen aus dem Buch, Altes Gärtnerwissen wieder entdeckt, von Inga-Maria Richberg, blv
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