Zimmerpflanzen im Winter richtig pflegen
Obwohl gut ernährt und gepflegt, leiden Zimmerpflanzen in unseren Breiten im Winter unter Lichtmangel. Düngen nützt nichts, denn das liefert keine Energie und ohne dieser können sie mit Nitrat, Kalium und Co. wenig anfangen.
Vielen ist es zu warm, einigen zu kalt, fast allen zu naß. Im Winterschlaf sind sie wehrlos gegen Pilze und Bakterien, die in der Erde auf ihre modrig-feuchte Stunde warten.
Das ABC der Winterpflege für Zimmerpflanzen
A Zimmerpflanzen stammen aus südlichen Gegenden, in denen sie zu allen Jahreszeiten viel Sonnenlicht bekommen. Deshalb leiden sie in unseren Breiten im Winter unter Lichtmangel. Das ist der Hauptgrund, warum die Gewächse kränkeln – und wir können dieses Problem nur lindern, nicht lösen!
B Stellen Sie alle Topfpflanzen nah ans Fenster. Die Blätter sollten aber die Scheiben nicht berühren. Auch Schatten liebende Arten wie Grünlilie oder Efeutute vertragen von November bis Februar einen Platz am sonnigen Fenster, besonders dann, wenn dieses mit Licht schluckenden Wärmeschutzscheiben verglast ist.
C Steht die Pflanze im Raum, schaffen spezielle Pflanzenlampen Abhilfe. Leuchtstoffröhren oder Leuchtstofflampen senden ein ähnliches Lichtspektrum aus wie die Sonne und werden direkt über die Pflanzen gehängt. Mehr Licht, bei geringerem Stromverbrauch, geben Quecksilber-Hochdruckdampflampen, Metall-Halogendampflampen oder Hochdruck-Natriumdampflampen ab. Aber sie sind teuer und für das Wohnzimmer meist zu grell.
Wärme & KälteD Je weniger Licht eine Pflanze bekommt, desto kühler sollte sie stehen. Sonst kommt ihr Stoffwechsel aus dem Gleichgewicht.
E Überwintern Sie Blütenpflanzen, die eine Blühpause einlegen, möglichst in hellen Räumen, die nicht oder nur wenig beheizt sind (Schlafzimmer, Fenster im Treppenflur).
F Die meisten tropischen Grünpflanzen, Orchideen, Bromelien und Usambaraveilchen und seine Verwandten vertragen Wärme gut.
G Steinfensterbänke sind kalt, das führt zu „kalten Füßen“, das heißt die Erde der Topfpflanzen ist zu kühl (und meist auch zu nass), dadurch faulen die Wurzeln. Legen Sie Kork, Styropor- oder Holzbrettchen unter die Topfuntersetzer.
H Vorsicht beim Lüften! Wenn die frostkalte Luft über die verwöhnten Blätter streicht, gibt es Blattschäden. Auch undichte Fenster, durch die es hindurch zieht, sind Gift für grüne Tropenbewohner.
Gießen & DüngenI Gießen Sie sehr vorsichtig, die meisten Topfgewächse werden ertränkt! Denn ohne genügend Sonnenlicht wachsen Pflanzen nur wenig und, wenn sie – wie sie es sollten – nicht so warm stehen, verdunsten ihre Blätter auch nur wenig Wasser.
J Wässern Sie erst dann, wenn die Topferde deutlich abgetrocknet ist. Das erkennen Sie am besten, wenn Sie den Topf anheben und sein Gewicht prüfen oder den Finger 2 cm tief in die Erde bohren.
K Gießen Sie mit zimmerwarmem, abgestandenen Wasser. Fast alle Zimmerpflanzen brauchen kalkarmes Wasser, am besten aus der Regentonne.
L Eine halbe Stunde nach dem Gießen sollte kein Wasser mehr im Topfuntersetzer stehen. Vorsicht bei Übertöpfen, bleibt Wasser darin, fault und stinkt es innerhalb kürzester Zeit.
M Düngen Sie nicht oder nur selten mit stark verdünnten Düngern, mehr können die Pflanzen nicht verwerten.
Feuchte & trockene LuftN Tropenpflanzen sind Luftfeuchtigkeiten von 90 Prozent gewohnt, aber in unseren Räumen gibt es selten mehr als 40 oder 50 Prozent Feuchtigkeit in der Luft. Das führt zu Wachstumsproblemen und braunen Blättern.
O Sprühen Sie täglich mit zimmerwarmem, kalkfreien Wasser. Der Sprühnebel sollte keine Blüten und keine behaarten Blätter treffen.
P Hängen Sie Luftbefeuchter an alle Heizkörper, eine hohe Luftfeuchte hilft nicht nur den Pflanzen, sie beugt auch Erkältungskrankheiten vor.
Q Wenn unter den Fenstern Heizkörper montiert sind, platzieren Sie Ihre Pflanzen auf ein breites Holzbrett, das schickt die heiße, trockene Heizungsluft auf Umwege.
Vorbeugen & HeilenR Trotz liebevoller Behandlung – meist stellen sich irgendwann Blattläuse, Spinnmilben, Thripse oder Schildläuse ein.
S Große ledrige Blätter wischen Sie regelmäßig oberseits und unterseits mit einem feuchten Tuch ab. So beseitigen Sie die ersten Übeltäter und entfernen gleichzeitig Staub.
T Kleinere Pflanzen duschen Sie regelmäßig in der Wanne oder im Waschbecken ab. Schützen Sie die Erde, indem Sie den Topf in eine Plastiktüte stellen, die Sie oben zubinden.
U Kontrollieren Sie wöchentlich alle Blattunterseiten auf unerwünschte Pflanzenfresser. Hauchen Sie dabei das Blatt an, dann bewegen sich die winzigen Schädlinge und sind leichter zu entdecken.
V Als Erste-Hilfe-Maßnahme gilt das Abbrausen der Pflanze oder das Abwischen mit einem feuchten Tuch.
W Kleinere Pflanzen tauchen Sie zehn Minuten lang kopfüber in einen Eimer Wasser, dem Sie einen Spritzer Spülmittel zugefügt haben. Um die Topf- erde zu schützen, binden Sie den Topf in eine Plastiktüte ein.
X Sie können bei Pflanzen mit ledrigen Blättern auch etwas billigen Schnaps auf das Tuch geben, damit bringen Sie wesentlich mehr Schädlinge zur Strecke als mit reinem Wasser.
Y Diese einfachen Maßnahmen müssen öfter wiederholt werden. Sie helfen nur kurzfristig, weil immer Eier oder einzelne Tiere überleben.
Z Nachhaltiger wirken biologische Schädlingsbekämpfungsmittel auf Rapsöl-Basis und die Extrakte des Neembaums. Beide schädigen weder Mensch noch Haustier. Es gibt sie als fertige Präparate mit Dosierhilfen und genauen Anleitungen im Fachhandel.
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