Zitronenbaum lohnt sich das?
Wer sich nicht vor der Pflege und der Bestäubung mit dem Pinsel (im Winter) scheut und ein helles, frostfreies Winterquartier hat, für den lohnt sich ein Zitronenbaum auf jeden Fall. Mit der richtigen Pflege und etwas Geduld gibt es bald die erste eigene Zitronenernte.
Zitronenbäume selber ziehen
Planen Sie den Zitronenbaum selbst aus Kernen zu ziehen, dann sieht es anders aus. Es lohnt sich nämlich kaum, Zitrusbäume aus Kernen zu ziehen. Außer man hat Spaß an der Aussaat und daran, Pflanzen von Beginn an großzuziehen. Ob diese jemals Früchte tragen, ist jedoch fraglich. Denn wie die meisten Obstgehölze benötigen auch Zitrusgehölze über zehn Jahre, bis sie das erste Mal blühen und fruchten. Und damit das gelingt, muss es ihnen ziemlich gut gehen. Abgesehen davon, dass selbst gewonnene Kerne aus Zitrusfrüchten oft gar nicht erst keimen. Das hat mit dem ziemlich komplizierten Kreuzungsverhalten dieser Arten zu tun.
Zitronenbaum: welche Sorte?
Kauft man seinen Zitronenbaum nicht im Fachhandel, dann findet man häufig die "Sortenbezeichnung" Citrus limon. Allerdings ist Citrus limon der Überbegriff, für eine Vielzahl von Zitronensorten und gibt daher kaum Hinweise auf die wirkliche Sorte.
Es gibt eine Vielzahl an Zitronenbäumen. Dabei hängt die Auswahl der richtigen Sorte hauptsächlich von den eigenen Wünschen ab. Soll die Zitruspflanze beispielsweise im Winterquartier unkompliziert weiterblühen, so sind die Meyer-Zitrone, Kaffir-Limette, Tahiti-Limette oder die Amalfi-Zitrone gut geeignet. Möchte man vor allem die Zitronenschale nutzen, dann ist Buddhas Hand zu empfehlen. Hat man wenig Platz, dann ist vielleicht die Limequat eher geeignet. Auch in der Überwinterung sind nicht alle Zitronen gleich. Lassen Sie sich am besten beraten, welche Sorte, für Ihren Standort die Richtige ist.
Was braucht man für die Pflege?
Mit dem Kauf des Zitronenbaums ist es allerdings noch nicht getan. Ein Zitronenbaum braucht die richtige Pflege. Dafür braucht man:
- Zitruserde
- Zitrusdünger
- scharfe Gartenschere
- Bestäuberpinsel
- geeignetes Winterquartier
Die richtige Erde für den Zitronenbaum
Im Handel gibt es spezielle Zitruserde, die durch den richtigen PH-Wert, den Nährstoffen und der haltgebenden Struktur optimal für den Zitronenbaum abgestimmt ist. Wenn man möchte, kann man Zitruserde auch selbst zusammen mischen. Dafür benötigen Sie: Kompost, Gartenerde, Sand und Blähton. Oft sorgt die gekaufte Erde am Ende für mehr Vitalität bei den Zitruspflanzen.
Zitronenbaum: Richtiger Standort
Im Sommer liebt der Zitronenbaum einen vollsonnigen Standort, an dem er regengeschützt ist. Idealerweise steht die Pflanze an einer Wand oder Mauer, die tagsüber Wärme aufnimmt und sie nachts wieder abgibt.
Beim Winterstandort muss man entscheiden, ob man den Zitronenbaum kalt überwintern und ihn weniger pflegen möchte. Oder man überwintert in ihm Warmen, das mit mehr Aufwand verbunden ist. Letzteres hat den Vorteil, dass er auch im Winter Blüten ansetzt. Der betörende Duft, den die Blüten dabei verströmen, ist einer der Gründe, warum viele so gerne Zitruspflanzen im Haus haben.
Der kraut&rüben Tipp:
Zitronenbäume mögen es nicht, wenn der Topf gedreht oder der Standort ständig gewechselt wird.

Zitronen richtig überwintern: Kalte Überwinterung
Je nach Sorte hat die Zitrone andere Überwinterungsbedürfnisse. Für viele Zitronensorten reicht es aber aus, wenn das Winterquartier frostfrei und hell ist. Es sollte zudem keine trockene Heizungsluft herrschen. Bei der kalten Überwinterung wird nicht mehr gedüngt und nur noch selten gegossen. Allerdings sollte die Erde nicht austrocknen.
Zitronen richtig überwintern: Warme Überwinterung
Bei der warmen Überwinterung ist etwas mehr Pflege nötig. Wichtig ist vor allem der Standort. Je wärmer der Raum ist, desto heller sollte er sein. Auch wenn uns der Raum vielleicht hell erscheint, empfinden Pflanzen das unter Umständen anders. Die heute übliche Mehrfachverglasung schluckt beispielsweise einen Großteil des Tageslichts. Dadurch kommt bei den Pflanzen nur ein Bruchteil an. Stehen die Pflanzen nicht in einem warmen Wintergarten, sorgt besser eine LED-Pflanzenlampe für die nötige Beleuchtung. Andernfalls werfen die Zitronenbäumchen wahrscheinlich bald ihre Blätter ab und blühen nicht.
Neben ausreichend Licht braucht der Zitronenbaum ein besonderes Raumklima. Zugluft mag die Zitrone garnicht. Und bei trockener Heizungsluft siedeln sich rasch Schildläuse an. Am besten lüftet man das Zitruszimmer einmal täglich. Trotzdem bedeuten die Wintermonate für die Südländer blanken Stress. Denn die trockene Winterluft bringt keine subtropische Feuchtigkeit ins Haus. Eine kleine Dusche mit lauwarmen Wasser aus der Sprühflasche hilft.
Während der Wachstumsphase benötigen Zitruspflanzen außerdem regelmäßig Dünger. Bei warmer und heller Überwinterung kann das auch in diesen Wochen nötig sein.
Der kraut&rüben Tipp:
Auch bei bester Pflege ist das Zimmer nicht der optimale Standort für Zitronen. Im Sommer ziehen die Pflanzen deshalb besser nach draußen um. Geht das mangels Garten oder Balkon nicht, benötigen sie rund ums Jahr viel Aufmerksamkeit.

Zitrusbäume richtig gießen
Jahrelang ging man davon aus, dass Zitronen kalkfreies Wasser bevorzugen. Tatsächlich ist normales Leitungswasser genau das Richtige für die Pflanzen. Gießen mit Regenwasser kann sogar zu einem Calciummangel führen. Sobald die oberen fünf Zentimeter der Erde ausgetrocknet sind, sollten Zitronen gegossen werden. Das kann man mit einem Feuchtigkeitsmesser oder ganz einfach mit dem Finger prüfen. Aber dann durchdringend und nicht nur oberflächlich giessen.
So trägt der Zitronenbaum Früchte
Zitrusgewächse sind sehr zuverlässige Selbstbestäuber, die keinen Pollen einer anderen Sorte benötigen, um Früchte anzusetzen. Wer aber auf Nummer Sicher gehen möchte, pinselt den Pollen eines anderen Zitronen- oder Limetten-Art auf die Blüten der Zitrone. Im Freiland werden die Zitronenblüten von Hummeln bestäubt.
Wann sind die Früchte reif?
Es ist ein Irrglaube, dass reife Zitronen an der gelben Schale zu erkennen sind. Denn die gelbe Farbe kommt in der Regel durch einen Kältereiz. Grüne Zitronen können deshalb reif und gelbe Zitronen unreif sein. Eine reife Zitrone sollte bei Druck ein bisschen nachgeben. Ist die Zitronenfrucht noch sehr hart, dann ist das ein Indiz dafür, dass sie noch eine Weile hängen muss. Zudem verströmen reife Zitronen ihren typischen Duft, wenn man an ihnen leicht reibt. Nach der Ernte reifen Zitronen nicht mehr nach. Die Reifezeit kann je nach Gesundheit und Standort variieren. Aber man kann ungefähr von 6 bis 9 Monaten Reifezeit ausgehen.
Zitronenbaum umtopfen
In welchen Abständen ein Zitronenbaum umgetopft werden sollte, hängt davon ab, wie gut sich die Wurzeln entwickeln. Sobald die Erde vollständig durchwurzelt, ist es Zeit, die Zitruspflanzen in den nächstgrößeren Topf umzuziehen. Ein Grund für einen neuen Topf sind Wurzelprobleme. Ist die Erde zu fest oder zu nass, sollte schnell gehandelt werden.
Wenn es keinen dringenden Grund gibt, dann sollten Zitronenbäume im Februar oder März umgetopft werden. Zu diesem Zeitpunkt ist die Pflanze noch in der Winterruhe und kann den Umzug gut vertragen.
Der neue Topf sollte 2–3 Zentimeter mehr Luft am Rand bieten. Zudem sollte der Topf ausreichend hoch sein, da Zitronenbäume Pfahlwurzeln haben.
Zitronenbaum vermehren
Auch wenn, wie anfänglich erwähnt, die Vermehrung per Saatgut sich nicht lohnt, gibt es dennoch Methoden einen Zitronenbaum zu vermehren. Das geht über die klassische Stecklingsvermehrung, am besten in magerer, aber leicht saurer Erde. Aber auch das Abmoosen funktioniert sehr gut. Im Profianbau wird eher über die Veredelung auf robuste oder schwachwüchsige Unterlagen vermehrt. Besonders beliebt ist als Grundlage die Bergzitrone (Poncirus trifoliata), da sie die winterhärteste Zitrusart ist.
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