Zitronen aus eigenem Anbau – so klappt es!
Mit der richtigen Pflege, vor allem gießen und die eine oder andere Laus in ihre Schranken verweisen, können auch im eigenen Garten saftige Zitronen und Limetten geerntet werden.
Zitronen richtig pflegen
Der richtige Standort für das Zitronenbäumchen
Den Sommer verbringt die Kübelpflanze am allerliebsten im Freien, am zweitliebsten in einem luftigen Wintergarten oder Glashaus. Der Umzug nach draußen, an einen sonnigen, windgeschützten Platz, der gerne überdacht sein darf, findet im April in rauen Regionen im Mai statt.
Gefäße für Zitronenbäumchen
Pflanzen, die bei uns in den Handel kommen, sind auf eine robuste Unterlage veredelt, die dafür sorgt, dass das Bäumchen langsam wächst und gut in einem großen Topf zurechtkommt. Jungen Exemplaren genügt ein 10-Liter-Gefäß, ältere benötigen 20–30 Liter.
Zitronen richtig Gießen
Zitronen sollten nicht auf Vorrat, sondern nur nach Bedarf gegossen werden, und zwar nachdem die Erde oberflächlich abgetrocknet ist. Leitungswasser eignet sich am besten, auch wenn es oft anders beschrieben wird. Lange Zeit gingen nämlich viele davon aus, dass der Kalk des Leitungswassers schädlich für Zitronen ist. Allerdings lag es oft eher an einer Nährstoffunterversorgung. Auch bei einer kalten Überwinterung braucht der Zitronenbaum hin und wieder einige Schluck Wasser. Die Erde sollte leicht feucht, jedoch nie völlig durchnässt sein.
Zitronen düngen
Die Zitrone muss regelmäßig mit Nährstoffen versorgt werden. Dafür gibt es spezielle Dünger im Handel. Man kann auch mit Hornspäne, Tiermist, zum Beispiel wie Pferde- oder Alpakamist oder auch Kompost düngen. Dann muss man allerdings hier mit der Menge experimentieren und die Pflanze genau im Auge haben. Auch wenn man es öfter liest, sollte man eine Zitrone nur sparsam mit Kaffeesatz versorgen, höchstens 2-Mal im Jahr.
Zitronen umtopfen
Spätestens alle 3–5 Jahre sollte die Erde erneuert und die Pflanze umgetopft werden. Dies geschieht am besten Mitte Februar bis Mitte März, bevor das Gehölz austreibt. Es kann aber auch bereits früher nötig sein, dem Zitronenbaum einen größeren Topf zu geben. Nämlich immer dann, wenn das Substrat im Topf vollständig durchwurzelt ist. Der neue Topf sollte aber auch nicht zu groß ausfallen, dennoch sollen gut 2 Zentimeter Platz sein zwischen Topfrand und Wurzelballen.
Zitronen schneiden
Erhaltungsschnitt
Die Zitrone sollte nicht zu viel geschnitten werden. Am wichtigsten ist der Erhaltungsschnitt. Dieser muss erfolgen, sobald ein Trieb mal abstirbt. Der abgestorbene Trieb wird bis ins grüne Holz zurückgeschnitten. Also ein kleines Stück über die abgestorbene Stelle hinaus.
Erziehungsschnitt
Ein Zitronenbaum bekommt aber auch nicht von Natur aus eine schöne Krone. Er treibt eher in alle Richtungen aus. Deshalb ist ein Erziehungsschnitt sinnvoll, wenn auf eine schöne Krone wert gelegt wird. Allerdings ist dieser eher sparsam durchzuführen. Beim Schnitt ist vor allem darauf zu achten, dass ein kräftiges, standsicheres Grundgerüst entsteht.
Baumkrone gestalten
Außerdem kann bereits in der frühen Wachstumsphase damit begonnen werden, die Form der Baumkrone festzulegen. Es sollte dabei aber kein zu radikaler Schnitt erfolgen. Idealerweise wird nicht über eine Knospe hinweg geschnitten. Bei Seitenäste kann auch ein Viertel eingekürzt werden. Konkurrenztriebe, vor allem solche, die sich mit anderen Trieben kreuzen, werden entfernt, ebenso nach innen wachsende Triebe. Dadurch kann auch wieder Licht und Luft ans Innere der Krone gelangen.
Der kraut&rüben Tipp:
Wasserschosse entfernen: Zitronen bekommen ab und an sehr lange und sehr schnell wachsende Triebe, die nach oben wachsen. Diese Triebe nennt man auch Wasserschosse. Diese tragen keine Blüten und können entfernt werden.

So gelingt die Zitronenernte
Warum blüht die Zitrone nicht?
Kümmert man sich um seinen Zitronenbaum, dann möchte man auch Zitronen ernten. Dazu muss sie aber erst blühen. Doch was, wenn die Blüte ausbleibt? Das kann verschiedene Ursachen haben. Ist der Baum zu jung, kann er beispielsweise auch keine Früchte tragen. Aber die meisten Zitronenbäume, die es zu kaufen gibt, sind veredelt und können deshalb bereits im kleinen Zustand blühen.
Um Blüten auszubilden, ist aber vor allem die Licht- und Nährstoffversorgung entscheidend. Hat der Zitronenbaum entweder nicht genug Licht oder nicht genug Nährstoffe, reicht dies schon aus, damit die Blüte verweigert wird.
Staunässe kann ebenfalls zu einer ausbleibenden Blüte führen, da hier die Nährstoffversorgung nur mangelhaft funktioniert.
Zitronen bestäuben
Wird die Zitrone richtig gepflegt, dann kann es das ganze Jahr über zur Blüte kommen. Wird der Zitronenbaum warm überwintert, kann es sogar mitten im Winter zu einer vollen Blüte kommen. Dann muss mit einem Pinsel bestäubt werden. Im Sommer übernehmen das die Hummeln.
Gelbe Zitronen sind nicht unbedingt reif
Hat es mit der Blüte und der Bestäubung geklappt, dann geht es auch ans Ernten. Doch wie erkennt man, ob die Früchte reif sind? Reife Zitronen sind nämlich nicht gelb. Die gelbe Farbe der Zitronen entsteht bei kühleren Temperaturen. Sie ist sozusagen ein Kälteschutz der Zitronen. Bei gleichbleibender Wärme bleibt die Schale grün.
Der kraut&rüben Tipp:
Auch unreife Zitronenfrüchte können eine gelbe Farbe annehmen, wenn sie bereits während des Wachstums einer niedrigeren Temperatur ausgesetzt werden.

Wann sind Zitronen reif?
Eine reife Zitrone erkennt man am sichersten durch einen Drucktest. Ist die Zitronenfrucht noch sehr hart, dann ist das ein Indiz dafür, dass sie noch eine Weile hängen muss. Zudem verströmen reife Zitronen ihren typischen Duft. Nach der Ernte reifen Zitronen nicht mehr nach. Die Reifezeit kann je nach Gesundheit und Standort variieren. Aber man kann ungefähr von 6 bis 9 Monaten Reifezeit ausgehen.
Zitronen richtig überwintern
Im Spätherbst, Ende Oktober, Anfang November holt man die Zitrone zurück ins Haus. Je nach Sorte hat die Zitrone andere Überwinterungsbedürfnisse. Für viele Zitronensorten reicht es aber aus, wenn das Winterquartier frostfrei und hell ist. Zitrusgewächse brauchen generell viel Licht. Wird die Zitrone zimmerwarm überwintert, benötigt sie eine gute Pflege, ausreichend Nährstoffe und vor allem extra viel Licht. Außerdem sollte regelmäßig gelüftet werden, vor allem bei Heizungsluft.
Schädlingsbekämpfung
Auch Läuse mögen Zitronen. Schildläuse und Wollläuse nisten sich gerne auf Zitrusgewächsen ein. Vor allem, wenn man die Zitronen warm überwintert.
Schildläuse sitzen entlang der Adern auf der Unterseite der Blätter. Vor allem an jungen, wachsenden Blättern zapfen die flügellosen Läuse den Saftstrom an, da er dort üppig sprudelt und voller Eiweiß und anderer nahrhafter Stoffe ist. Leider wird man sie genauso schwierig wieder los wie Wollläuse. Allerdings mit Geduld und Hartnäckigkeit und mehrmaliger Behandlung mit einem Pflanzenschutzmittel auf Ölbasis gelingt es meist.
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